Die Automobilbranche war schon immer ein Vorreiter, wenn es um innovative Technologien ging, bei den Fahrzeugen ebenso wie in der Produktion. Digitalisierungsthemen wie Lean Produktion, Supply-Chain-Management und Industrie 4.0 wurden und werden stark durch die Automobilindustrie vorangetrieben.
Der Grund dafür liegt in der Art und Weise, wie produziert wird. In den Werken der Autohersteller werden im eigentlichen Sinne keine Fahrzeuge gebaut, sie werden dort montiert. Typenweise, chargenweise, jedes Fahrzeug so, wie es der Kunde konfiguriert hat.
Jedes Fahrzeug geht heute mit der Motorisierung, Ausstattung und Lackierung vom Band, die der Händler oder Käufer ausgewählt hat. Das stellt hohe Anforderungen an die Transport- und Intralogistik. Damit alles zum richtigen Zeitpunkt genau am richtigen Ort ist und dabei auch noch teure Lagerhaltung vermieden wird, müssen die benötigten Teile, Baugruppen und Materialien nicht nur „just in time“ geliefert werden, sondern „just in sequence“. So nennt man das Konzept der bestandslosen Beschaffungslogistik und Produktionsplanung bzw. -steuerung, das speziell für den Automobilbau entwickelt wurde.
Funktioniert etwas zwischen den Protagonisten der Automobilbranche nicht, stehen die Räder bzw. Montagebänder still. Damit das nicht passiert, setzt die Branche auf hochklassige Logistiklösungen mit mehrfachen Absicherungen.
Die Anforderungen am Automobilmarkt waren schon immer hoch, aber sie werden in Zukunft noch steigen. Jene Unternehmen werden sich im Wettbewerb durchsetzen können, die sich nicht nur anpassen, sondern die Herausforderungen als Chance nutzen.
Die Branche hat lange auf Verbrennungsmotoren gesetzt, dadurch hat sie jetzt einen enormen technologischen Modernisierungsbedarf. Auch die Zulieferer müssen auf neue Anforderungen in der gesamten Supply Chain reagieren, um den Kosten- und Innovationsdruck auszugleichen.
Auch der Nutzfahrzeugmarkt wird sich in den kommenden Jahren stark wandeln. Deutsche LKW-Hersteller profitieren heute kaum vom Auslands-Boom, denn drei der fünf größten LKW-Hersteller sind chinesische Unternehmen. Deren Stärke liegt in der Serienfertigung in großen Stückzahlen bei niedrigen Kosten. So werden die deutsche Automobil- und Nutzfahrzeughersteller technologisch und logistisch aufrüsten und den Digitalisierungsgrad erhöhen müssen, um eine größere Effizienz und Transparenz in den Lieferketten zu schaffen, sich mit den Lieferanten noch stärker zu vernetzen und eine ortsunabhängige Steuerung der betrieblichen Prozesse zu ermöglichen.
Neue Technologien wie beispielsweise innovative Antriebsformen, alternative Kraftstoffe, vernetzte Fahrzeuge oder das autonome Fahren erfordern neue Logistik- und Produktionsprozesse. Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen heute mehr denn je im Fokus der kritischen Verbraucher und müssen bei der Entwicklung neuer Technologien ebenso berücksichtigt werden, wie bei der strategischen Ausrichtung der Unternehmen und Standorten. KOCH berät seine Kunden in auch der Automobilbranche mit einem ganzheitlichen Ansatz; von der Organisationsentwicklung und Strategie, über die Fabrik- und Logistikplanung mit optimierten und automatisierten Prozessen, bis zur Umsetzung und Inbetriebnahme.